Heutzutage reicht es schon lange nicht mehr aus, hervorragende Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Auch wenn Sie als Unternehmen überzeugt sind, dass Sie das innovativste Produkt, die beste Dienstleitung und den zuverlässigsten Service bieten ….. im Auge des Käufers sind Sie vergleichbar. Vielen, v.a. technikverliebten Unternehmen fällt diese Erkenntnis schwer, es ist aber Fakt.
Kunden wollen die Geschichte hinter einer Marke kennen, wissen, was sie auszeichnet und wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt hat, einfach gesagt das „WARUM“ des Unternehmens erfahren.
Auch wenn Unternehmer:innen und CEO´s es immer noch häufig vorziehen, hinter der Tastatur anonym zu bleiben, ist die Pflege und Nutzung der persönlichen Marke ein unglaublich wirksames Instrument im Marketingmix eines jeden Unternehmers. Personal Branding ist keine Frage der Eitelkeit, denn das Wachstum eines ganzen Unternehmens kann direkt davon abhängen, wie sehr - oder wie wenig - Sie sich als Unternehmensführer zeigen. Menschen wollen nun mal Menschen folgen, denn die erzählen Geschichten, Unternehmen erzählen nur Produkte und Lösungen. Nur Menschen können erzählen, warum es ein Unternehmen gibt, was ist die Philosophie und was ist die Zukunft. Warum soll ein Interessent Produkte dieses Unternehmens kaufen?
Die Menge an digitalem Geplapper, die in fast allen Unternehmen vorherrscht, ist atemberaubend. Der Umfang an Werbemails, Social Media Content und digitalem Advertising hat durch Corona nochmal einen gewaltigen Schub bekommen. Es ist definitiv unmöglich, kontinuierlich auf dem Laufenden zu bleiben - für Content Lieferant wie auch für Konsumenten. Hinzu kommt der immer stärker werdende Trend der jungen Arbeitnehmer, den gesamten Buying Prozess autonom und digital abzuwickeln. Über die daraus resultierenden, teilweise haarsträubenden, Fehlentscheidungen werde ich mich jetzt hier nicht auslassen.
Es gilt aber mehr denn je, sich von seinen Mitbewerbern abzuheben. Die Schaffung eines einzigartigen Blickwinkels über die eigene Marke ist eine bewährte Methode, um das zu erreichen. Führungspersönlichkeiten müssen ihr Publikum selbstverständlich auch über ihre Produkte und Dienstleistungen informieren, aber sie profitieren hauptsächlich davon, ihre Geschichte zu erzählen und so die Hintergründe ihrer Marke zu verdeutlichen.
"Eine Marke aufzubauen bedeutet, seine Geschichte zu kennen und sie zu erzählen". erklärte Tamara McCleary, CEO von Thulium, in einem Vistage-Interview. "Der Aufbau einer starken persönlichen Marke schafft Freiheit und Möglichkeiten."
Eine Markengeschichte schafft einen Weg, der viel authentischer ist und daher unter Hunderten von anderen Anzeigen und E-Mails hervorsticht. Die eigene Markenidentität und -story ist ein mächtiges Kommunikationsinstrument, das von Konkurrenten nicht kopiert werden kann, da eine persönliche Marke so einzigartig ist wie die Person, die dahintersteht. Das genau kann der USP sein, den ein Unternehmen braucht, um sein Wachstum zu steigern.
Nehmen wir mal an, Sie sind ein KMU und bedienen einen dedizierten Markt. Sie kennen Ihre Zielgruppe, Sie kennen Ihre Buying Persona, daraus abgeleitet haben Sie eine ziel-gruppenorientierte Ansprache entwickelt, die genau den Bedarf und die Probleme adressiert, die Sie lösen können. Egal ob es nun um Bestandskundenpflege oder um neue Leads geht, zunächst muss Reichweite generiert werden. Vernetzen Sie sich mit Ihren wichtigen Ansprechpartnern, mit den Entscheidern, mit der Buying Persona. Denn nur wenn die Inhalte zum Vertrauensaufbau auch ankommen, kann Vertrauen aufgebaut werden, eine Gießkannenmentalität ist Zeitverschwendung. Statistiken zeigen, dass nicht die Frequenz entscheidend ist, sondern die Ansprache relevanter Personen mit den passenden Inhalten.
Und denken Sie dabei immer daran, Unternehmen wachsen nicht nur, indem sie neue Kunden finden, sondern auch, indem sie die Beziehung zu Ihren bestehenden Kunden weiter festigen. Untersuchungen belegen, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Neukunden einen Verkauf zu erzielen, lediglich bei 5-20 % liegt, bei einem bestehenden Kunden hingegen bei 60-70 %.
Wir leben in einer VUCA Welt, sie verändert sich im Vergleich zu früher blitzschnell, und Unternehmen müssen bereit sein, sich entsprechend schnell und effizient umzustellen, um Schritt zu halten.
Anpassungsfähigkeit ist etwas, das die Kunden gerne in einem Unternehmen sehen, da es ihnen zeigt, dass die Führungskräfte zuhören und bereit sind, auf Basis von Feedback Änderungen vorzunehmen. Wenn Sie also Ihr persönliches Branding mit der Bereitschaft für Feedback verbinden können, werden Ihre Kunden eher bereit sein, sich auch zu engagieren und mit Ihnen auseinanderzusetzen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Dinge nicht wie geplant laufen, was heutzutage nicht mehr eine Frage des "ob", sondern nur noch des "wann" ist.
"Man kann sich eine Million Ausreden einfallen lassen, warum etwas nicht gut gelaufen ist", sagte Emily Weiss, CEO von Glossier, in einem Vistage-Interview, "aber letztendlich sollte man es einfach in Ordnung bringen und weitermachen. Seien Sie ein lösungsorientierter Mensch."
Es geht darum, die Kernprobleme zu erkennen, anzugehen, und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sie zu beheben. Teilen Sie Ihre Schritte mit Ihrem Netzwerk, und teilen Sie vor allem auch Ihre Erfolge.
Offenheit, Authentizität und Unternehmertum schafft Vertrauen,
die Grundlage eines jeden Verkaufsprozess!
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