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CEOs und CS(M)Os

Tough decisions!

Ralph Horner

So gehen die besten Führungskräfte mit ihren schwierigsten Entscheidungen um, von der Konzeption zur Exekution!

In unserer CEO-Gruppe tauschen wir uns regelmäßig über schwierige und nicht alltägliche Entscheidungen aus, bei denen die Schwarmintelligenz der CEO-Kollegen gefragt ist. Aber gibt es darüber hinaus auch einen Entscheidungsprozess, das man als Blueprint verwenden könnte? Lesen Sie hierzu unsere Vorschläge.


Merkmale schwieriger Entscheidungen

In einem Punkt sind wir uns alle einig: Wenn man sein Thema als eindimensionales Problem betrachtet, wird die Problemlösungskompetenz darunter leiden. Nur durch das Ausloten verschiedener Optionen kann man die Unsicherheiten berücksichtigen und so einen robusteren Entscheidungsprozess erreichen. Das funktioniert hervorragend in unsere Gruppe, aber auch begrenzt vor dem Spiegel!

Darum habe ich Ihnen hier unsere sechs Fragen zusammengestellt, die kluge Führungskräfte sich stellen, wenn sie vor einer schwierigen Entscheidung stehen.


1. Was sind die Konsequenzen dieser Entscheidung?

Nutzen Sie dafür Wahrscheinlichkeiten, um die möglichen Ergebnisse einer Entscheidung zu bestimmen. Sie wissen definitiv nicht mit 100-prozentiger Sicherheit, welches Ergebnis eintreten wird, aber Sie können die verfügbaren Daten verwenden, um die Wahrscheinlichkeit jedes einzelnen Ergebnisses zu verstehen. Dabei ist es entscheidend, die möglichen unbeabsichtigten Konsequenzen jeder Entscheidung zu berücksichtigen.


2. Wann muss ich diese Entscheidung treffen?

In einer Krise hat man zumeist keine Zeit, um sich mit anderen Teammitgliedern auszutauschen, die Entscheidung muss asap getroffen werden. Aber bei langfristigen, strategischen Entscheidungen darf man sich durchaus den Luxus leisten, langsamer zu machen und mehrere, wichtige Leute mit einzubeziehen, um die richtige Entscheidung zu treffen.


3. Wie wirkt sich diese Entscheidung auf die Menschen um mich herum aus?

Ganz einfach: „Fragen Sie.“ Die direkte Einbeziehung von Teammitgliedern hilft, sich in den Entscheidungsprozess eingebunden zu fühlen und daher auch eher eine Entscheidung zu verstehen und mitzutragen. Außerdem können diese Sie auf mögliche Ergebnisse aufmerksam machen, die Sie vielleicht nicht bedacht haben, insbesondere wenn Sie viele verschiedene Leute einbeziehen.


4. Welche Informationen brauche ich, um diese Entscheidung zu treffen?

Sammeln Sie alle notwendigen Details, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Listen Sie dann die erforderlichen Daten und Kennzahlen auf und priorisieren Sie sie danach, wie stark sie die Entscheidung beeinflussen. Sie werden meist 1-2 Punkte finden, die Ihre Entscheidungsfindung am stärksten beeinflussen.


5. Wie sieht mein Kommunikationsplan für diese Entscheidung aus?

Keep it simple: klar, konsistent, transparent und dem Level derjenigen angepasst, die es verstehen und umsetzen sollen. Die Kommunikationsfähigkeit der Führungskraft und des Teams ist ein stark unterschätzter Aspekt der Entscheidungsfindung. Nur wenn Sie es schaffen, Ihre Entscheidung richtig und motivierend an alle Involvierten zu kommunizieren, wird diese auch von Erfolg gekrönt sein.


6. Was halten meine Kollegen von der Entscheidung?

Ehrliches Feedback einzusammeln ist im Sinne eines guten KVP´s essentiell! Leider findet es aber viel zu selten statt, da kein Entscheider gerne hört, dass er Mist entschieden hat. Aber ganz ehrlich, nur so kann man sich verbessern, zum Erfolg des Unternehmens! Blindflug und gekränktes Ego versus World Class Unternehmen, Sie entscheiden!


Conclusion

Unsere Empfehlungen für schwierige Entscheidungen zusammengefasst:

  • Wählen Sie einen Bottom-Up Ansatz, um die betroffenen Mitarbeiter mitzunehmen
  • Sammeln Sie so viele Meinungen wie möglich von einer Reihe von Interessengruppen und überprüfen Sie dann die möglichen Ergebnisse.
  • Getrauen Sie sich die Selbstreflexion nach einer schwierigen Entscheidung, gestützt von Umfragen, denn unabhängig vom Ergebnis einer Entscheidung können Sie daraus lernen.


Schwierige Entscheidungen sind nie ein einfacher Prozess und für Führungskräfte sind sie Teil der Stellenbeschreibung. Sich die Zeit zu nehmen, um zu verstehen, Fragen zu stellen und nachzudenken, kann den Unterschied zwischen einem schwerwiegenden Fehler und dem Unternehmenserfolg ausmachen. Und vernachlässigen Sie nie die Selbstreflexion, denn solange Sie nicht verstehen, wie gut Ihre Entscheidung war, werden Sie sich auch nicht verbessern können.

Und denken Sie daran, Sie müssen diesen Prozess nicht alleine durchlaufen. Sie können mit vertrauenswürdigen Kollegen wie in unserer CEO-Peer Gruppe zusammenarbeiten, um kritisches und konstruktives Feedback zu erhalten.

Was war Ihre beste Entscheidung, und wann haben Sie mal so richtig daneben gelangt? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!


Erstellt am 27. Juli 2024


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