Jede Führungskraft muss ihre eigene Strategie entwickeln, um in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren.
Pandemie, Inflation, Krieg! Druck und Stress sind unvermeidliche Bestandteile des Arbeitslebens einer jeden Führungskraft. Die Frage ist nicht unbedingt, welcher Art von Druck Sie ausgesetzt sind, sondern wie Sie darauf reagieren und vorankommen. Jede Führungskraft hat ihre eigenen Strategien, um unter Druck und in schwierigen, unbekannten Situationen erfolgreich zu sein. Aber es kann nie schaden zu erfahren, wie die Strategie von anderen Führungskräften aussieht. Im Folgenden lernen Sie einige "Best Practice" kennen, mit denen sie den Führungsstress bewältigen und gestärkt daraus hervorgehen können.
In stressigen Situationen hilft, es sich zu fragen, was man unter Kontrolle hat. Zumeist fühlt man sich am meisten gestresst, wenn man das Empfinden hat, dass alles außerhalb der eigenen Kontrolle liegt. Treten Sie einen Schritt zurück und denken darüber nach, welchen Teil der stressigen Situation Sie unter Kontrolle haben. Und dann konzentrieren Sie sich auf das Handeln, anstatt sich Sorgen zu machen.
Um schwierige Zeiten durchzustehen, hilft es Ihnen als Führungskraft, wenn Sie Ihren Grundwerten folgen. Denn diese Werte definieren Sie und auch Ihr Unternehmen auf lange Sicht. Grundwerte sind der Kern Ihres Unternehmens, definieren Ihre Vision, mit der Sie es geschafft haben, erstklassige Mitarbeiter:innen von sich und Ihrem Unternehmen zu überzeugen, zu entwickeln und langfristig zu binden. Gerade in schwierigen Zeiten wie heute würden es Ihre Mitarbeiter:innen und Kunden Ihnen nie verzeihen, wenn Sie von Ihren Grundwerten abweichen. Die Sicherheit zu wissen, auf was man sich einlässt und mit was man rechnen kann, ist der Anker in unsicheren Zeiten.
Kompetent zu sein und ausreichend Wissen zu haben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, zeichnet exzellente Führungskräfte aus und hilft Ihnen auch unter Druck erfolgreich zu sein. Vertrauen Sie daher auf Ihre Kompetenz! Sie hat Ihnen schon oft geholfen, die richtige Entscheidung auch unter Druck und Stress zu treffen. Ist man allerdings nicht gut gerüstet oder wird man überrascht, um eine zumeist zeitkritische Entscheidung zu treffen, besteht die Gefahr einer überstürzten Entscheidung, die auch einmal falsch sein kann. Hier zeigt sich die Authentizität einer Führungskraft: Hat bzw. will man die Größe haben, einen Fehler einzugestehen? Schließlich ist irren menschlich!
Gesundheit muss ganzheitlich betrachtet werden. Sie hängt eng mit der mentalen Stärke zusammen, was wiederum bedeutet, dass körperliche Gesundheit auch eine starke geistige Gesundheit und Stressresistenz fördern kann. Da also unsere körperliche Gesundheit in engem Zusammenhang mit unserer geistigen Gesundheit steht ist, es nur logisch, dass der Aufbau von körperlicher Ausdauer und Durchhaltevermögen bspw. im Fitnessstudio auch den Geist stärkt. Wenn Sie sich Fitnessziele setzen und hart daran arbeiten, sie zu erreichen, werden Sie feststellen, dass Ihr Geist auch besser dem Druck gewachsen ist, der mit der Führungsrolle einhergeht.
Wenn sich Panik einstellt, ist es wichtig, die Fähigkeit zu kultivieren, sich innerlich von ihr zu distanzieren. Und dabei ist es egal, ob Sie nun Mönche oder Konzernlenker:innen fragen, alle sind sich einig, dass dies wichtig ist. Eine Technik, die sehr gut funktioniert ist, Ihren eigenen Tonfall zu kontrollieren, wenn jemand Sie anschreit (bspw. ein wütender Kunde). Es ist schwer, weiter zu schreien, wenn Sie die Energie Ihres Gegenübers nicht erwidern. Hilfreich können auch einfache Atemübungen sein, um sich schnell zu beruhigen. Wenn Sie sich ein paar Sekunden Zeit nehmen, um tief ein- und auszuatmen, beruhigt sich Ihr Herzschlag und Sie können sich darauf konzentrieren, wie Sie mit der Situation am einfachsten und effektivsten umgehen.
Jede große Führungskraft hat sich schon einmal überfordert gefühlt. Aber anstatt zu versuchen, nur das große Ganze zu sehen, sollten Sie sich darauf konzentrieren, was Sie als Nächstes tun müssen. Die richtige Frage lautet somit, „Was ist mein nächster richtiger Schritt?" Wenn man die Arbeit auf diese Weise in Abschnitte unterteilt, fühlt sich alles überschaubarer an. Man kann nicht verhindern, sich unter Druck zu setzen, aber man kann seine Perspektive ändern.
Das Wichtigste ist, sich daran zu erinnern, dass jeder Druck, den man verspürt nur vorübergehend ist, ganz gleich ob man versucht ein Projekt zu gewinnen oder sich mit rechtlichen und buchhalterischen Problemen auseinanderzusetzen. Das Gefühl von Druck ist zwar unangenehm, aber man sollte es nicht noch verstärken, indem man sich wünscht, dass der Druck einfach verschwindet. Versuchen Sie daher, einfach im Moment zu bleiben und so gut wie möglich (weiter) zu arbeiten.
Soziales Engagement ist nicht nur in schwierigen Zeiten wie heute ein sinnvolles und überzeugendes Zeichen der Unternehmensführung, es ist generell auch ein Zeichen der Nahbarkeit der Führungskräfte. Sie erlauben Ihren Mitarbeiter:innen dadurch einen Blick auf Sie als Privatperson und wie Sie außerhalb des Büroalltages denken. Somit geben Sie Ihren Mitarbeitern Gelegenheit, sich auf Sie als Führungskraft besser einzustellen. Und nicht zuletzt stärkt es das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen: Denn, wer ist nicht stolz für ein Unternehmen zu arbeiten, das sich sinnvoll sozial engagiert und so Gutes tut!