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4 Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz (EQ), zur Verbesserung Ihrer Entscheidungsfindung und Problemlösungskompetenz

Ralph Horner

„Der Fisch stinkt vom Kopf her.“

Es ist eine Metapher für den Einfluss, den eine Führungskraft auf die Organisation ausübt. Sie macht deutlich, dass Emotionen ansteckend sind und dass der Erfolg einer Führungskraft davon abhängt, inwieweit es gelingt, die eigenen Gefühle und die anderer zu erkennen, die Auslöser dieser Gefühle zu verstehen und sie positiv im Sinne des Unternehmens und der Strategie zu verändern.

In der dynamischen Landschaft der modernen Wirtschaft geht Führung weit über die traditionellen Managementfähigkeiten hinaus. Heutzutage gilt es als gesichert, dass emotionale Intelligenz (EQ) eine entscheidende Rolle für eine effektive Führung spielt.

Für CEOs, die komplexe Situationen meistern, fundierte Entscheidungen treffen und eine positive Unternehmenskultur schaffen müssen, ist es daher existenziell, ihre emotionale Intelligenz zu entwickeln.


 Was ist emotionale Intelligenz?

  • Emotionen bei sich selbst und anderen erkennen und benennen
  • Die Ursachen und Auslöser von Emotionen verstehen
  • Eigene Emotionen kontrollieren und mit ihnen umgehen
  • Probleme lösen und Entscheidungen treffen, während Emotionen vorhanden sind


Die emotionale Intelligenz basiert zumeist auf einer kindlichen Prägung. Sie ist aber keine Eigenschaft, die von Kindheit an in Stein gemeißelt ist, sondern kann im Laufe der Zeit entwickelt und verbessert werden. Als Führungskraft ist es wichtig, sich seiner emotionalen Intelligenz bewusst zu sein, sie aktiv zu fördern und entsprechend effektiv zu nutzen.

Gemeinhin wird Empathie als die wichtigste EQ-Fähigkeit genannt. Wenn Sie also z. B. eine Führungskraft sind, die sehr einfühlsam ist, verbringen Sie wahrscheinlich einen Großteil Ihrer Zeit damit, Ihre Mitarbeiter zu „verstehen“. Die Fähigkeit zur Empathie hat zwar viele Vorteile, aber wenn Sie nicht auch Durchsetzungsvermögen einsetzen, um Erwartungen zu formulieren, kann der übermäßige Einsatz von Empathie den individuellen und organisatorischen Fortschritt bremsen.

Umgekehrt kann ein starkes Durchsetzungsvermögen im Vergleich zum Einfühlungsvermögen dazu führen, dass Mitarbeiter das Gefühl haben, ihre Stimme sei nicht wichtig, und sich aus kritischen Gesprächen einfach heraushalten.


4 Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz für effektive Führung

Wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, sollten Sie diese vier Fähigkeiten berücksichtigen, um diese Entscheidung zu entwickeln:


1.     Emotionale Selbstwahrnehmung

Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen, zu verstehen und klar voneinander zu unterscheiden. Dazu gehört, die Ursachen dieser Emotionen sowie deren Einfluss auf Gedanken, Handlungen und den Umgang mit anderen zu erfassen.


2.     Empathie

Die Fähigkeit, die Gefühle und Perspektiven anderer zu erkennen und zu verstehen. Empathie bedeutet, die Sichtweise anderer anzunehmen und respektvoll darauf zu reagieren. Dabei ist Empathie an sich neutral – sie kann sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen werden, je nach Kontext.


3.     Realitätsprüfung

Die Fähigkeit, Dinge objektiv und unverfälscht wahrzunehmen. Es geht darum, Fakten von Emotionen und persönlichen Vorurteilen zu trennen, um nicht den Blick für die Realität zu verlieren.


4.     Impulskontrolle

Die Fähigkeit, Handlungsimpulse bewusst hinauszuzögern. Eine gute Impulskontrolle hilft, Informationen sorgfältig zu sammeln und überlegte Entscheidungen zu treffen. Zu geringe Kontrolle kann zu überstürztem Handeln führen, während zu hohe Kontrolle Entscheidungen unnötig verzögern kann.


Anwendung emotionaler Intelligenz zur Problemlösung und Entscheidungsfindung

Nutzen Sie die zuvor beschriebenen Fähigkeiten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Herausforderungen effektiv zu lösen. Probieren Sie diese praktische Methode aus:


Problem klar definieren

Schreiben Sie das Problem oder die Entscheidung, die ansteht, so detailliert wie möglich auf. Zum Beispiel: „Wie entscheide ich, ob diese Fusion für uns die richtige Wahl ist?“


Die 3 zentralen Bereiche analysieren

Erstellen Sie drei Kategorien unterhalb des Problems: Emotionale Selbstwahrnehmung, Empathie und Realitätsprüfung. Notieren Sie für jede Kategorie, wie sie zur Problemlösung beitragen kann. Formulieren Sie dabei Fragen wie: „Wie kann ich meine emotionale Selbstwahrnehmung nutzen, um diese Herausforderung besser zu verstehen?“

Diese Reflexion hilft Ihnen, das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und emotionale sowie rationale Aspekte ausgewogen zu berücksichtigen.


Die Wirkung von emotionaler Intelligenz im Führungsalltag

Emotionale Intelligenz ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für gute und moderne Führung. Teams orientieren sich an ihren Führungskräften, um ihre „psychologische Sicherheit“ innerhalb der Organisation zu bewerten.

Ein Führungsstil, der auf emotionaler Intelligenz basiert, fördert:

  • Emotionales Wohlbefinden: Weniger Stress und ein positiveres Arbeitsklima.
  • Team-Effektivität: Bessere Zusammenarbeit und höhere Produktivität.
  • Individuellen und beruflichen Erfolg: Für Sie und Ihr Team.


Wird der EQ jedoch nicht effektiv genutzt, können Unsicherheit, Stress und Desengagement die Folge sein. Als Führungskraft haben Sie die Möglichkeit, durch den gezielten Einsatz Ihrer emotionalen Intelligenz Ihre Organisation zu inspirieren und zum Erfolg zu führen. Nutzen Sie diese Fähigkeiten, um Ihren Führungsstil weiterzuentwickeln und neu zu definieren.

Sollten Sie Interesse daran haben zu erfahren, wir wir Schritt für Schritt auch Ihren EQ im Rahmen einer CEO Mastermind Gruppe stetig verbessern, dann schicken Sie mir gerne eine Nachricht via LinkedIn. Ich freue mich auf den Austausch!


P.S.: EQ steht übrigens nicht für Emotionaler Quotient (abgeleitet von IQ für Intelligenzquotient), sondern für Emotionale Qualität!


von Ralph Horner 27. Februar 2025
Die Vorbereitungsfalle: Warum Ihr Gehirn Ihr schlechtester Verhandlungspartner ist Die meisten gehen schwierige Gespräche mit einer gut gemeinten, aber grundsätzlich fehlerhaften Strategie an. Wir erstellen uns sorgfältig mentale Skripte, antizipieren jeden möglichen Einwand und konstruieren ausgefeilte Erzählungen darüber, wie sich das Gespräch entwickeln wird. Das Ergebnis? Wir haben bereits einen Konflikt geschaffen, bevor das erste Wort gesprochen ist. Stellen Sie sich vor, Sie bereiten sich darauf vor, mit einem Gesellschafter über ein Leistungsproblem zu sprechen. Sie werden mit dem Schlimmsten rechnen, sind mental im Verteidigungsmodus und haben vielleicht sogar Angst um Ihren Job? Sie werden alles daran setzen, alle denkbaren Zahlen, Daten und Fakten zusammenzutragen. Aber übermäßige Vorbereitung durch zu starkes Bemühen um die Rechtfertigung der Situation, kann das Gespräch von der Diskussion strategischer Lösungen ablenken. Abgesehen davon, wird immer genau das hinterfragt, was sie gerade nicht vorbereitet haben, Murphys Law 😉! Diese negativen Annahmen werden zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung und verwandeln einen konstruktiven Dialog in ein emotionales Schlachtfeld. Was als ruhige, nachdenkliche Diskussion gedacht war, wird nun mit Negativität und Stress aufgeladen – und bevor das Gespräch überhaupt beginnt, haben Sie den Konflikt bereits vordefiniert. Psychospielchen: Der versteckte Saboteur der professionellen Kommunikation Unser Gehirn ist darauf programmiert, uns zu schützen, und geht oft von Worst-Case-Szenarien aus. Dieser Überlebensmechanismus ist zwar bei echten Bedrohungen nützlich, sabotiert aber unsere professionelle Kommunikation. Übermäßige Vorbereitung auf der Grundlage negativer Annahmen erhöht nicht nur den Stress – sie untergräbt grundsätzlich das Potenzial für einen sinnvollen Dialog. Wenn wir uns mit vorgefassten negativen Vorstellungen darüber vorbereiten, wie das Gespräch verlaufen wird, bereiten wir nicht nur unsere Worte vor, sondern auch unsere Reaktionen. Und das Schlimmste daran? Wir trainieren uns selbst, das Schlimmste zu erwarten, was oft bedeutet, dass unsere Emotionen und nicht unser logischer Verstand im Moment die Oberhand gewinnen. Starre Skripte im Geiste und vorgefertigte Argumente führen zu Problemen: Kein aktives und empathisches Zuhören Wir sind so sehr damit beschäftigt, unseren nächsten, im Voraus geplanten Schritt umzusetzen, dass wir der anderen Person keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Signalisierte Abwehrhaltung Vorgefasste Argumente lassen uns verschlossen erscheinen, schon oftmals, bevor das Gespräch beginnt. Eingeschränkte Flexibilität Wir verteidigen unsere Position, anstatt uns auf einen adaptiven, dynamischen Austausch einzulassen. Vom Verteidigungsmodus zum Dialog Der Schlüssel zum Umgang mit schwierigen Gesprächen liegt nicht darin, die Vorbereitung zu eliminieren, sondern sie sinnvoll zu verändern. Konzentrieren Sie sich darauf, Verständnisses für die Gegenseite aufzubauen, anstatt Verteidigungsmauern zu errichten. Betrachten Sie es wie einen sportlichen Wettkampf. Wer sich nur auf´s Verteidigen konzentriert, kann maximal ein Unentschieden erreichen. Wenn ich mein Gegenüber vorab studiere, kann ich eine Strategie entwickeln, um mein Ziel zu! Einige Strategien, um Ihren Ansatz zu überdenken: Klären Sie Ihre Kernziele Definieren Sie vor dem Gespräch klar, was Sie für sich erreichen möchten. Ist es ein Vorsatz? Verständnis? Übereinstimmung? Wenn Sie Ihr Ziel kennen, werden Sie sich auf das Ergebnis konzentrieren und nicht auf einen bestimmten Weg dorthin. Seien Sie neugierig statt urteilsfreudig Bei dem Gespräch geht es darum, die Perspektive der anderen Person zu verstehen – und nicht davon auszugehen, dass Sie genau wissen, was los ist. Ersetzen Sie „Ich weiß, was los ist“ durch „Ich bin gespannt, Ihre Meinung zu hören“. Wenn Sie das Gespräch mit Empathie und Neugier angehen, können Sie die Ansichten Ihres Gegenübers besser verstehen. Sie vermeiden voreilige Schlussfolgerungen, die zu unnötigen Konflikten führen würden. Nutzen Sie externe Perspektiven Besprechen Sie Ihren Ansatz mit einer neutralen Partei – einem Coach, Mentor oder CEO-Kollegen. Diese Vertrauenspersonen werden Ihnen helfen, Ihre Annahmen und Sichtweise in Frage zu stellen und potenzielle blinde Flecken aufzudecken. Auch gibt Ihnen externes Feedback Einblicke in Perspektiven, die Sie möglicherweise übersehen haben, da Sie oftmals emotional zu sehr gefangen sind. Sie können so noch Ihre Strategie anpassen, bevor Sie das Gespräch beginnen. Entwickeln Sie einen flexiblen Rahmen Erstellen Sie statt eines starren Skripts eine einfache Gesprächsstruktur, die einen dynamischen, anpassungsfähigen Dialog ermöglicht, seien Sie offen für Umwege. Diese Flexibilität ermöglicht es Ihnen, unvorhergesehene Wendungen zu meistern und im Moment zu reagieren. Gesprächs-Makeover: Von unangenehm zu produktiv Bevor Sie in das Gespräch gehen, stellen Sie Ihr Mindset um auf Kooperation. Schwierige Gespräche sind keine Schlachten, die es zu gewinnen gilt – sie sind Gelegenheiten für gegenseitiges Verständnis und Wachstum. Indem wir unsere Vorbereitung von defensiver Strategieplanung auf neugierige Erkundung umstellen, öffnen wir die Türen für Interaktionen. Ihr Kommunikationsrettungsplan Eine CEO Peer Gruppe kann nicht nur bei der strategischen Gesprächsvorbereitung durch die jeweiligen Erfahrungen der Peers helfen. Vielmehr bietet Ihnen eine solche Gruppe eine klare Strategie für die Kommunikation, Antworten auf viele mögliche, kritische Fragen und mehr Selbstsicherheit durch Simulationen und Perspektivwechsel. Und last not least natürlich die mentale Unterstützung durch Ihre Peer-Gruppe! Denn Ihr Schicksal lässt in einer vertrauensvollen Gemeinschaft niemanden kalt.  Interessiert? Dann lassen Sie uns sprechen, damit auch Sie bei Ihrem nächsten, schwierigen Gespräch die bestmögliche Vorbereitung haben!
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